Florenz – eine Reise, die nie endet
Wie eine Sprachreise zum Wendepunkt in meinem Leben wurde.
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.
Hermann Hesse (1877-1962), dt. Dichter
Oft wird uns erst in der Rückblende der Prozess zu Veränderungen in unserem Leben bewusst. So geht es mir mit meiner Reise nach Florenz im Mai 2023.
Vor gut zwei Jahren beschloss ich, eine weitere Sprache zu lernen. Ich entschied mich für Italienisch, da ich die Sprache sehr klangvoll finde und die italienische Küche, sowie das Temperament der Italiener liebe. Sie tragen ihr Herz auf der Zunge. Eine Eigenschaft, die auch mir zugesprochen wird. Zudem wurde ich nach dem berühmten und einzigen Hit von Rocco Granata – Marina – benannt. Ein nicht selten gesungenes Lied, sobald ich mich vorstelle. Zumindest noch in meiner Generation. Für Italienisch waren die Voraussetzungen somit ziemlich gut. Also lernte ich täglich und verpasste keine Gelegenheit mit Italienern ins Gespräch zu kommen – im Eiscafé, im Restaurant und sobald ich mitbekam, dass jemand italienisch sprach. Es fiel mir leicht, da ich gerne lerne. Um jedoch nicht nach zwei Monaten die Lust zu verlieren, motivierte ich mich mit einem Highlight: Ich schenkte mir eine Reise nach Florenz. Nach ungefähr einem Jahr wollte ich eine Sprachreise unternehmen. So richtig mit Unterkunft bei einer italienischen Familie und mit einem Besuch in einer Sprachschule. Gesagt, getan – am 08.05.2023 flog ich nach Florenz und diese Reise sollte weitaus mehr werden, als eine Woche Sprachurlaub.
Meine italienische Familie bestand aus einer Frau mittleren Alters mit drei Katzen und einem Hund. Alle fünf waren sehr herzlich und die Wohnung lag nur zehn Gehminuten von der „Centro storico di Firenze“ – der florentinischen Altstadt entfernt. Jeden Morgen schlenderte ich über die Brücke des Arno zur Schule, bewunderte das Glitzern der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche und war umgeben vom ständigen Hupen der Vespas. Die Stadt pulsierte und ich mit ihr. Ich sog den Lärm, den Frühling und jedes italienische Wort auf und fühlte mich unbeschreiblich lebendig. Ich erkundete die Stadt nach dem Unterricht zu Fuß, lernte die Florentiner kennen, die sich sehr freuten, italienisch und nicht nur englisch mit mir sprechen zu können. Ich war voller Energie. Kurzum, es war eine faszinierende und inspirierende Zeit.
In dieser einen Woche spürte ich jedoch noch etwas anderes. Schon lange hatte ich diese leise Stimme in mir, die mir immer wieder flüsterte: Das kann noch nicht alles gewesen sein. Da gibt es noch mehr. Beruflich bist du noch lange nicht dort, wo du sein könntest. Aber was bitte will ich denn? Mein beruflicher Werdegang war geprägt davon, Dinge zu tun, die mir zwar Spaß machten – meistens jedenfalls – mich aber nicht erfüllten. Aber was genau ist denn diese Erfüllung, die ich suche? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
Zurück in Hannover fing es an, in mir zu arbeiten. Ich setzte mich mit meinen Werten auseinander und stellte mir die richtigen Fragen. Denn eins war auch klar: eine Veränderung musste stattfinden und das recht schnell – ich bin nicht die geduldigste Person. Und dann war es klar, klar und eindeutig lag die Antwort vor mir: Ich werde Menschen helfen – ich weiß noch nicht wie, aber das ist es, was ich machen will. Und ich werde das unabhängig machen, ich mache mich selbstständig. Dachte ich vorher, dass einer meiner Werte Sicherheit wäre, wurde mir in Florenz bewusst, dass ich nach Unabhängigkeit strebe. Ich kann mich am Besten entfalten, wenn mir keine Grenzen gesetzt werden.
Ich stellte alles auf den Kopf und hinterfragte: Was kann ich? Wobei kann ich helfen?
Das Thema Rente war für mich ein großes Thema. Und so wie es für mich ein Thema war, ist es für viele Deutsche eins – laut Umfragen haben rund die Hälfte der Menschen in Deutschland Angst vor Altersarmut. Nur beschäftigen wir uns alle nicht gerne damit. In den darauffolgenden Wochen verschlang ich Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, buchte Online Seminare zum Thema Finanzen, investierte in Coachings und beschäftigte mich jede freie Minute damit, mir mein eignes Business aufzubauen. Ein Business, mit dem ich Menschen inspirieren und motivieren kann, für ihre finanzielle Zukunft zu sorgen. Und die ganze Zeit begleitet mich dabei das Gefühl aus Florenz – das Gefühl der endlosen Freiheit und Lebendigkeit.
Was mit einem Gedanken im Frühjahr 2022 begann – eine Sprache zu lernen – führte mich letztendlich zu diesem Wendepunkt. Und die Reise hat erst begonnen, sie ist noch lange nicht zu Ende. Alles beginnt immer mit einem Impuls, formt sich dann zu einem Gedanken, löst ein Gefühl in uns aus und steuert dann unser Handeln. Darum ist es so wichtig, dass wir gut auf unsere Gedanken achten. Sie manövrieren uns durchs Leben. Ein positiv denkender Mensch wird immer Lösungen finden und nicht nach Problemen suchen.
Wie ist es bei dir? Bist du angekommen oder spürst du auch diese leise Stimme in dir? Das Leben hier auf dieser Welt ist so voller Fülle und Möglichkeiten. Wir müssen nur losgehen und können alles tun, was immer wir uns wünschen. Das ist nicht nur so eine Phrase. Grenzen setzen wir uns meistens selber und gerne benutzen wir die äußeren Umstände als Ausrede. Aber, wenn du wirklich etwas verändern willst, dann verändere deine Sichtweise auf dein Leben. Das Leben ist ein Geschenk! Packe es aus, genieße es und beschenke wiederum andere. Denn das tust du, sobald du deine Erfüllung findest! Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei deiner Reise – Abreisetag ist heute!